Marktbericht: DAX erobert Vier-Wochen-Hoch (2024)

Marktbericht: DAX erobert Vier-Wochen-Hoch (1)

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Stand: 07.05.2024 13:03 Uhr

Positive Impulse aus den USA treiben den DAX immer höher. Der deutsche Leitindex notiert so hoch wie seit vier Wochen nicht mehr - und stößt die Tür in Richtung Rekordhoch weit auf.

Die Erwartung baldig sinkender Zinsen in den USA stärkt weiter die Risikolust der Anleger. Der DAX hat seine frühen Kursgewinne im Laufe des Vormittags weiter ausgebaut. Bis zu 0,8 Prozent auf 18.313 Punkte geht es aufwärts - den höchsten Stand seit vier Wochen.

DAX nimmt Rekordhoch wieder ins Visier

Im Hoch fehlt dem deutschen Leitindex ein Anstieg von gerade einmal 1,4 Prozent zu seinem Rekordhoch bei 18.567 Punkten von Anfang April. Mit dem Sprung über die jüngsten Zwischenhochs bei 18.200 Zähler ist der Weg dorthin nunmehr frei. Charttechnik-Experte Jörg Scherer von HSBC sieht den DAX zurück in der Erfolgsspur.

Börsen zwischen Berichtssaison und Geldpolitik

Frische Impulse für den deutschen Leitindex liefert dabei auch die Berichtssaison: Allein aus dem DAX legten am Morgen fünf Indexwerte ihren aktuellen Quartalsbericht vor, vor allem die Papiere von Infineon und Zalando sind stark gefragt.

Auch die Geldpolitik bleibt weiter im Fokus der Anleger, bereits an den vergangenen Tagen hatte die Erwartung baldiger Zinssenkungen in den USA die Kurse angetrieben. "Die Fed tendiert weiterhin zu einer Lockerung", hieß es am Morgen von den Experten der UBS.

Update Wirtschaft vom 07.05.2024 Stefan Wolff, HR, tagesschau24, 07.05.2024 09:00 Uhr
Einzelhandel in der Eurozone steigert Umsatz

Positive Signale kommen derweil von europäischen Konjunkturdaten. So haben die Umsätze im Einzelhandel der Eurozone im März etwas stärker als erwartet zugelegt. Sie stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent. Von den Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, wurden die stärksten monatlichen Zuwächse in Zypern, Slowenien und Deutschland erzielt.

Deutsche Industrie erhält weniger Aufträge

Von der deutschen Konjunktur kommen hingegen abermals durchwachsene Signale. Gegenüber dem Vormonat gingen die Aufträge im März um 0,4 Prozent zurück. Analysten hatten einen Zuwachs von im Schnitt 0,4 Prozent erwartet. "Vor diesem Hintergrund dürfte sich der jüngste Anstieg der Industrieproduktion kaum als nachhaltig erweisen, so dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal wohl kaum erneut zulegen wird", warnt Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen.

Wall Street vor verhaltenem Start

Die großen US-Indizes, die gestern noch starke Gewinne einfahren konnten, steuern unterdessen auf einen verhaltenen Handelsstart zu. So liegt der Future auf den Leitindex Dow Jones zur Stunde 0,2 Prozent im Plus, während der Future auf den technologielastigen Nasdaq 100 ein Minus von 0,2 Prozent verbucht.

Gold fällt tiefer ins Minus

Gold hat seine Kursverluste ausgebaut. Am Mittag kostet eine Feinunze Gold 2.314 Dollar und damit 0,5 Prozent weniger. Zu Wochenbeginn hatte das gelbe Edelmetall noch von den wiederbelebten Zinssenkungserwartungen profitiert und starke Kursgewinne verzeichnet. Der Euro liegt bei 1,0761 Dollar.

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06.05.2024 9.034 Tonnen in Privatbesitz Deutsche horten Goldschatz Gold bleibt als Wertanlage und als Schutz vor Inflation bei den Anlegern sehr beliebt. mehr
Ölpreise drehen ins Minus

Die Ölpreise haben ihre frühen Kursgewinne nicht halten können und die Verlustzone gedreht. Aktuell kostet ein Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee 83,14 Dollar pro Barrel, das ist ein Minus von 0,2 Prozent.

Prognosesenkung lässt Infineon-Anleger kalt

Die ohnehin wenig überraschende Senkung der Jahresziele haben die Anleger bei Infineon schnell weggesteckt. Nach einer vorbörslich noch schwächeren Tendenz sprangen die Papiere des Halbleiterkonzerns zu Handelsauftakt auf Xetra hoch. Zur Mittagszeit liegen sie mit einem Plus von über zehn Prozent an der DAX-Spitze.

Zalando auf dem Weg zum Anlegerliebling?

Stark gefragt sind auch die Papiere von Zalando, sie rangieren mit einem Plus von über fünf Prozent auf Rang zwei im DAX. Rückenwind gibt, dass der Online-Modehändler im ersten Quartal dank seines Sparkurses etwas profitabler war als gedacht. Durch die heutigen Kursgewinne mausern sich die Zalando-Aktien 2024 allmählich zu einem Anlegerfavoriten unter den 40 DAX-Werten.

RWE prüft Amprion-Beteiligung

Der Energiekonzern RWE nimmt seine Beteiligung an dem Übertragungsnetzbetreiber Amprion unter die Lupe. "Angesichts des hohen Kapitalbedarfs für den Netzausbau prüfen wir derzeit verschiedene Optionen und Finanzierungsmöglichkeiten in Bezug auf unsere Amprion-Beteiligung", erklärte eine Sprecherin.

Siemens baut Zug-Depot in Dortmund aus

Siemens erweitert für 150 Millionen Euro seine Kapazitäten in der Instandhaltung von Zügen. Das "digitale Depot" in Dortmund-Eving soll bis 2026 für rund 150 Millionen Euro ausgebaut werden. Dort entsteht eine neue Werkstatthalle für die Instandhaltung von bis zu 400 Meter langen Zügen.

Heidelberg Materials leidet unter Flaute am Bau

Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials hat nach einem Rekordjahr im ersten Quartal wegen der schwachen Baukonjunktur operativ deutlich weniger verdient. Das Betriebsergebnis sank um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 232 Millionen Euro.

Siemens Healthineers mit Gewinnsprung

Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat seine Ergebnisse im zweiten Geschäftsquartal verbessert. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um acht Prozent auf 822 Millionen Euro. Nach Steuern verdiente der DAX-Konzern 431 Millionen Euro nach 108 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Träger Welthandel bremst DHL

Der Logistikkonzern DHL Group ist mit einem Ergebnisrücksetzer ins Jahr gestartet. Eine deutliche Belebung der Weltkonjunktur sei im ersten Quartal wie erwartet ausgeblieben, teilte das Unternehmen mit. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um fast ein Fünftel auf gut 1,3 Milliarden Euro. Unterm Strich ging der Gewinn ähnlich stark auf 743 Millionen Euro zurück.

Italien und Lufthansa machen neue Zugeständnisse für ITA-Deal

Italien und die Deutsche Lufthansa haben der EU-Kommission neue Zugeständnisse für eine Genehmigung der geplanten Übernahme der staatlichen Fluggesellschaft ITA Airways vorgelegt. Details wurden nicht genannt. Die Lufthansa will zunächst ein 41-Prozent-Paket an ITA erwerben, dem Nachfolger der früheren Alitalia. Bisher fehlt aber noch die Zustimmung der EU-Wettbewerbshüter.

Anleger zeigen sich enttäuscht von Teamviewer

Im MDAX gehört die Teamviewer-Aktie zu den größten Verlierern. Zwar hielt eine robuste Nachfrage von Geschäftskunden Teamviewer zum Jahresauftakt auf Wachstumskurs. Allerdings blieb das Plus hinter den Erwartungen der Anleger zurück, die die Aktien des Softwarehauses daraufhin aus ihren Depots warfen.

Rüstungsaufträge treiben Hensoldt weiter an

Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen lassen die Auftragsbücher des Rüstungselektronik-Konzerns Hensoldt weiter anschwellen. Zwischen Ende Dezember und Ende März wuchs der Auftragsbestand um mehr als sechs Prozent auf den Rekordwert von knapp 5,9 Milliarden Euro. Trotz einer höheren Marge im Tagesgeschäft schrieb der Radarspezialist unter dem Strich erneut rote Zahlen.

Sparkurs kommt Dialysespezialist FMC zugute

Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care hat zum Jahresauftakt von höheren Verkaufspreisen und weiteren Einsparungen profitiert. Das bereinigte operative Ergebnis legte im ersten Quartal zu konstanten Wechselkursen um 23 Prozent auf 416 Millionen Euro zu. Unter dem Strich sank der Konzerngewinn jedoch um 18 Prozent auf 71 Millionen Euro.

Wacker Neuson leidet unter schwacher Bauwirtschaft

Dem Münchner Baumaschinenhersteller Wacker Neuson macht die Flaute am Bau und in der Landwirtschaft zu schaffen. Der Umsatz brach im ersten Quartal um elf Prozent auf 593,1 Millionen Euro ein, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sogar um 58 Prozent auf 36,9 Millionen Euro. Vorstandschef Karl Tragl setzt aber auf eine Erholung der Nachfrage und bestätigte die Prognose.

Uniper verdient im Tagesgeschäft weniger

Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper hat nach Einbußen im operativen Geschäft im ersten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Von Januar bis Ende März sank das bereinigte Ebitda auf 885 Millionen Euro nach 991 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Überschuss stieg hingegen dank besserer Zinsgeschäfte auf 570 Millionen Euro nach zuvor 458 Millionen Euro.

Adtran Networks rutscht operativ ins Minus

Der Netzwerkausrüster Adtran Networks ist angesichts eines Umsatzeinbruchs operativ in die Verlustzone gerutscht. Der Umsatz sank im ersten Quartal um 39 Prozent auf 109,6 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis lag bei minus 8,8 Millionen Euro nach plus 6,2 Millionen Euro im Vorjahr.

Cognac-Hersteller nach Xi-Besuch in Frankreich im Höhenrausch

Der Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Frankreich hat eine Rally bei Cognac-Herstellern ausgelöst. Die Aktien von Pernod Ricard und Remy Cointreau gehören in Paris zu den größten Gewinnern. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dankte Xi am Vorabend für seine "offene Haltung" in der Cognac-Frage. Reuters erfuhr aus Diplomatenkreisen, dass China bis zum Abschluss von Antidumping-Ermittlungen weder Steuern noch Zölle auf französischen Cognac erheben will.

UBS überrascht mit Milliardengewinn

Die Schweizer Großbank UBS hat im ersten Quartal überraschend einen Milliardengewinn erzielt. Rund ein Jahr nach der Übernahme der damaligen Rivalin Credit Suisse verdiente das Institut 1,76 Milliarden Dollar und damit rund 70 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das war weitaus mehr als von Analysten im Schnitt erwartet.

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Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 07. Mai 2024 um 08:12 Uhr.

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Author: Zonia Mosciski DO

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